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Von Heimatliebe und Heimatschmerz: „Wie schmeckt Osttirol?“
(ih) | Die Fotografin Inge Prader und zahlreiche prominente Autoren umkreisen in einem (inhalts-)schweren Buch die Frage „Wie schmeckt Osttirol?“. Nein, ein einfaches Kochbuch, ein Gebrauchsartikel, den man auf der Arbeitsfläche neben sich liegen hat, um exotische Spezialitäten wie „Ungimochte Bühn“ oder „Ingsante Nigelen“ detailgetreu nachzukochen, ist „Wie schmeckt Osttirol?“ nicht. Zu groß, zu schwer, zu unhandlich, zu kostbar. Aber als reines Repräsentationsobjekt, als Coffee Table Book vulgo Angeberstück für den Beistelltisch, ist das Werk wahrlich auch zu schade.
Wie Osttirol schmeckt, ist an sich relativ einfach zu klären: nämlich bis auf wenige wirklich autochthone Gerichte auch nicht viel anders als andere Tiroler Regionen, wo die den größten Teil der Siedlungsgeschichte in kärglichen
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Verhältnissen lebende bäuerliche Bevölkerung eine erstaunliche Raffinesse darin entwickelt hat, aus den wenigen vorhandenen Grundzutaten die köstlichsten (und nahrhaftesten) Speisen zu zaubern.
Auch in Osttirol bemühen sich wirtschaftlich kleine, aber in Sachen Idealismus große Betriebe heute wieder verstärkt um die Erhaltung alter Pflanzen und Tierrassen. Wie aber Osttirol funktioniert, aussieht, sich anfühlt, was Heimat ist und warum Heimat auch wehtun kann — das sind die eigentlich spannenden Fragen, die das Buch gleichzeitig aufwirft und dem Versuch einer Klärung unterzieht.
Das kommt nicht von ungefähr: Gestaltet haben den Band zwei Frauen, die das weite Spannungsfeld zwischen Heimat und Fremde und wohl auch Sehnsucht nach dem einen wie dem anderen gut kennen. Inge Prader, 1956 in Lienz geboren, hat sich in der Welt der Mode- und Werbefotografie international einen Namen gemacht und ist mit Porträts von Künstlerinnen und Künstlern wie Anna Netrebko und Dennis Hopper berühmt geworden. Die Journalistin Christine Brugger wurde 1962 in Frankfurt a. M. geboren und lebt ihrer Familie wegen seit etlichen Jahren in Osttirol.
Inge Prader hat Osttiroler Menschen, vom Baby bis zum Greis, von der Almbäuerin bis zum Schlachter, vor die Kamera geholt. Mitunter schauen sie forschend oder lächelnd direkt in die Kamera, mitunter verschwinden sie fast in ihrer natürlichen Lebens- und Arbeitsumgebung. Sie alle sind auf eine vollkommen ungekünstelt wirkende, kraftvolle Art lebendig und schön. Christine Brugger, aus beruflichen wie aus biographischen Gründen mit dem präzisen Blick der liebevoll-kritischen Außenseiterin begabt, erzählt in kleinen Essays von den bäuerlichen Produkten, die das Land hergibt, von Traditionen der Zubereitung von Speisen und von Menschentypen, die im südöstlichsten Teil Tirols wachsen.
Dazu kommen zahlreiche Miniaturen, die prominente Osttiroler, Beute-Osttiroler und Osttirol-Liebhaber vom Bestseller-Autor Bernhard Aichner bis zu Alt-Bundespräsident Heinz Fischer beigesteuert haben. Auch hier: viel Liebe, viel Sentimentalität und so mancher Schmerz, den erst die Ferne zu lindern vermochte.
So präsentiert sich der edle Band schon auch als Kochbuch mit gut verständlichen Rezepten, vor allem aber als liebevolles und differenziertes Porträt eines besonderen Teils von Tirol. Ein schönes Geschenk für Osttirol-Fans und solche, die es noch werden wollen.
„Wie schmeckt Osttirol?“: Christian Brandstätter Verlag, Wien 2016, 240 Seiten, 39,90 Euro. (Foto: Brandstätter Verlag)

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(ih) | Leichte Lesekost für einen verregneten Herbstnachmittag auf der Couch: Bernhard Aichner, Thomas Raab und Joe Fischler erzählen neue Geschichten von ihren Krimihelden Max Broll, Willibald Adrian Metzger und Valerie Mauser. Foto: Fotowerk Aichner
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(ih) Der Imster Schriftsteller Gerhard Jäger legt mit „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ seinen ersten Roman vor. Zauberfuchs-Autorin Irene Heisz hat sich mit großer Freude auf den machtvollen erzählerischen Sog des Buches eingelassen.
„Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ ist Gerhard Jägers erster Roman, aber der langjährige Wahlimster ist nicht der erste Autor, der sich von einem der historisch katastrophalen Lawinenwinter in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts zu einem Roman inspirieren ließ. Im Jänner und Februar 1951 starben im gesamten Alpenraum 265 Menschen, 135 davon in Österreich. Das ist der Hintergrund von Jägers Geschichte. Sein als Rockmusiker berühmter Vorarlberger Landsmann Reinhold Bilgeri hat schon 2005 über den ähnlich dramatischen Winter 1954 geschrieben. Foto: Julia Hammerle/Die Lichtbildnerei Mehr lesen >
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Spritzige Verspieltheit: der Tiroler
Helmut Sprenger legt eine neue CD vor
(ih) Der Klarinettist und Saxofonist Helmut Sprenger legt eine neue CD vor. Ein Hörtipp! „Autark“ heißt die neue CD des Tiroler Klarinettisten und Saxofonisten Helmut Sprenger. Darauf lotet er solo und zusammen mit dem Pianisten Christian Wegscheider die Möglichkeiten aus, ikonographische Musik zweier ganz Großer der Geschichte in einen spannungsgeladenen Dialog mit der Kreativität heutiger Musiker treten zu lassen: Johann Sebastian Bach meets John Cage meets Sprenger und Wegscheider.
Es beginnt mit Bachs gassenhauerartigem, vielfach be- und verarbeiteten Präludium in C-Dur und endet mit „Pauli (Ballade eines Rüden an seine Geliebte)“. Dazwischen ist viel Witz, hellsichtige Präzision und spritzige Verspieltheit im Umgang mit klassischen Hörgewohnheiten — und auch der eine oder andere gesellschaftspolitische Kommentar, etwa im Stück „Negerkonglomerat (Auftragswerk zu Mölzer-Sager)“. Ob „Die blaue
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Sau“, einige Nummern weiter, auch in diese Kategorie zu zählen ist, bleibt der Interpretation der Hörerin überlassen.
Natürlich ist Helmut Sprenger als Musiker und Komponist nicht autark, also unabhängig von Einflüssen aller Art und ausschließlich aus sich selbst schöpfend. Aber seine Annäherung an Bach und Cage ist so respektvoll-freundschaftlich wie originell. Dass Sprenger auch als Maler begabt und erfolgreich ist, erweist sich bei der Gestaltung des CD-Covers als Glücksfall. Mehr Informationen zu Helmut Sprenger auf seiner Homepage (hier zu finden). (Foto: Sprenger)
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Klangsprachen und andere lyrische Worte: Konzertreihe mit Barbara Hundegger
(ih) | Das Kammerorchester Innstrumenti lädt zu einer neuen Literatur/Konzertreihe mit Barbara Hundegger. Das 2. Innsbrucker Lyrikfestival „W:Orte“ überzieht die Stadt mit Poesie. Da haben sich mehrere Innsbrucker Künstler und Kulturvermittler zu einem gemeinsamen Kraftakt zusammengeschlossen: Musiker des Tiroler Kammerorchesters Innstrumenti gestalten am Freitag, 17. Juni, um 20.15 Uhr im ORF-Landesstudio den Auftakt der neuen interdisziplinären Reihe „klang_sprachen 2016“. Titel des Premierenabends „wie ein mensch der umdreht geht“.
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Texte der vielfach ausgezeichneteten Lyrikerin Barbara Hundegger treffen auf Musik der Innstrumenti; konzipiert haben den Abend Klex Wolf und Hannes Sprenger, die Gesamtleitung liegt in den Händen von Innstrumenti-Chef Gerhard Sammer. Die Veranstaltung ist gleichzeitig eine neue Ausgabe von „Literatur im Studio“ und „Musik im Studio“ des ORF und außerdem Teil des 2. Lyrikfestivals „W:Orte“, das von Donnerstag, 16. Juni, bis einschließlich Montag, 20. Juni, in Innsbruck stattfindet und u.a. am Samstag ab 10.30 Uhr „Poetische Interventionen im Halbstundentakt bei Kaffee & Kuchen“ im Café Katzung mit Jan Wagner, Elisabeth Wandler-Deck, Andreas Neeser, Raphael Urweider, Gerd Sulzenbacher, Frieda Paris, Martin Piekar, Daniela Chana und Robert Prosser bietet. Alle Informationen zum „W:Orte“-Festival sind hier zu finden.
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Japans mysteriöse Mehrdeutigkeit:
Tiroler Schülerin stellt im Fotoforum aus
(ih) | Die Innsbrucker Schülerin Paula Nikolussi zeigt im Fotoforum sehenswerte Schwarzweiß-Arbeiten aus ihrem Sehnsuchtsland Japan. Die Faszination, die Japan seit ihrer frühen Kindheit auf sie ausübt, kann Paula Nikolussi selbst nicht letztgültig erklären. Von diesem „unglaublichen Kontrast zwischen Alt und Modern auf engstem Raum“ erzählt die 19-jährige Innsbruckerin, und vom Mysterium einer „so anderen, fremden Kultur“, deren Codes zu ergründen ihr auch nach einem ganzen Jahr in Japan nicht
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restlos gelingen mag. In der neuen Ausstellung des Innsbrucker Fotoforums, die am Donnerstag, 16. Juni, um 18 Uhr eröffnet wird, zeigt Paula Nikolussi unter dem Titel „Ein Jahr in Tanabe“ Schwarzweiß-Fotografien, in denen sie aus der Sicht einer jungen Europäerin Fragen an Japan stellt, Gedankenanstöße aufnimmt und weiterspinnt, geheimnisvolle Mehrdeutigkeit nicht nur aushält und zulässt, sondern selbstbewusst (und das vollkommen zu Recht!) unterstreicht.
In ihrem Innsbrucker Leben ist Paula Nikolussi Schülerin an der HTL für Bau und Design und wird in einem Jahr dort ihre Matura ablegen. Ihrem Sehnsuchtsland Japan hat sich die junge Frau seit mehreren Jahren systematisch angenähert, u.a. mit Japanisch-Unterricht. Zu zeichnen und zu schreiben gehörte immer schon zu ihren bevorzugten Möglichkeiten, sich auszudrücken. Während eines Gastjahres an einer Highschool in Tanabe entdeckte Nikolussi die Fotografie als Unterrichtsfach und Medium. In Japan wurden erste Arbeiten Nikolussis auch bereits öffentlich gezeigt und prämiert. Die Fotomagazine „Kameramann“ und „Capa“ druckten Fotos von ihr; bei einem vom Japanischen Foto- und Kunstinstitut ausgelobten Wettbewerb für Jugendliche wurde die Innsbruckerin 2015 mit einem Preis bedacht.
Paula Nikolussi ist die jüngste Fotografin, deren Arbeiten jemals im Fotoforum gezeigt wurden. Ihre Ausstellung ist bis 2. Juli jeweils Dienstag bis Freitag von 15—19 Uhr und am Samstag von 10—13 Uhr zu sehen. (Foto: Nikolussi)

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AK: Einzelne Drogerieartikel in Innsbruck um bis zu 240 % teurer als in München
(pa) | Bereits zum dritten Mal erhoben die Konsumentenschützer der AK Tirol die Preise von identen Drogerieartikeln in Innsbruck und München. Die nach den letzten Tests geäußerte AK-Kritik an den eklatanten Preisunterschieden scheint doch bei einigen Anbietern angekommen zu sein: Der Warenkorb des diesmal günstigsten Anbieters in Innsbruck lag zumindest knapp unter dem teuersten in München. Dennoch müssen Kunden in Innsbruck für idente Produkte meist immer noch weit mehr bezahlen als in München.
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In Kilometern ist die Distanz gar nicht so groß. Und doch sind die Preisunterschiede bei Drogerieartikeln enorm, je nachdem, ob Kunden sie in Innsbruck oder München kaufen. Soweit das Ergebnis der aktuellen Erhebung, für die die AK Konsumentenschützer im Oktober 2015 die Preise für einen Warenkorb mit insgesamt zehn identen Produkten verglichen haben. Die Artikel wurden stichprobenartig ausgewählt, wichtig dabei war, dass sie in allen aufgesuchten Geschäften in Innsbruck und München erhältlich waren.
Bei der aktuellen Drogerieartikel-Erhebung konnte in Innsbruck – im Jahresvergleich – zwar eine tendenzielle Vergünstigung festgestellt werden. Generell zeigte sich auch, dass bei den Märkten in Innsbruck im Vergleich zum Vorjahr vermehrt Aktionen im Bereich der Drogerieartikel angeboten wurden. Dennoch ist der Österreich-Aufschlag – wie auch bei identen Lebensmitteln – seit längerem Realität, ohne dass es dafür eine nachvollziehbare Erklärung gäbe.
240 Prozent Differenz bei Duschgel: Trotz der leichten Annährung gibt es weiter enorme Preisunterschiede von bis zu 239,77 %. So kostete die Nivea for men Pflegedusche Energy, 250ml, in München bei Kaufland 0,88 Euro, in Innsbruck bei Merkur und Billa 2,99 Euro.
Warenkorb zwischen 14,53 und 33,70 Euro: Interessant war die Entwicklung bei der Preisspanne für den gesamten Warenkorb: In München war er bei Kaufland um 14,53 Euro am günstigsten bzw. bei Tengelmann für 21,70 Euro am teuersten. In Innsbruck waren dieselben zehn Artikel heuer am günstigsten bei Mpreis für 20,95 Euro (und damit erstmals günstiger als der teuerste Warenkorb in München). Am teuersten war der Warenkorb in Innsbruck für 33,70 Euro bei Merkur.
Durchschnittlich kostete der Warenkorb in Innsbruck 25,62 Euro, in München hingegen nur 17,43 Euro. Bei einem Einkauf in Geschäften in Innsbruck muss für den Warenkorb daher im Schnitt um 47 % mehr bezahlt werden als in den Märkten in München.

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Zeitschrift des Ferdinandeum jetzt online verfügbar: Gesamtwerk von 1825 bis 2004
(pa) | Ab sofort sind sämtliche Ausgaben der „Zeitschrift des Ferdinandeum“ von 1825 bis 2004 online in einer 53.456 Seiten umfassenden Datenbank abrufbar (
hier zu finden). Eine Volltextsuche ermöglicht eine umfassende Recherche in den Artikeln der Zeitschrift, welche auch als PDF auf dem eigenen Computer gespeichert werden können. Die Nutzung und der Download sind kostenlos. PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen, zeigt sich erfreut über das neue Angebot: „Die Zeitschrift des
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Ferdinandeum ist für die Tiroler Forschung als Quelle von großer Bedeutung. Für die wissenschaftliche Recherche in dieser, sind neue Medien unumgänglich. Uns ist es wichtig, mit den Entwicklungen in diesem Bereich Schritt zu halten und NutzerInnen ein modernes Recherchetool zur Verfügung zu stellen.“
Seit 1825 existiert die Zeitschrift des Ferdinandeum und gilt als eine der ersten Zeitschriften Tirols. Gerade in den Anfangsjahren spielte die Publikation eine bedeutende Rolle beim Aufbau des Bestandes der Bibliothek des Ferdinandeum. Sie wurde im Schriftentausch an Institutionen europaweit verschickt und war durch ihr hohes Niveau als Tauschpublikation allseits beliebt. Durch den Austausch konnten die wissenschaftlichen Leistungen des Museums allgemein bekannt gemacht werden. Die Bandbreite der Artikel reicht von naturwissenschaftlichen Abhandlungen über historische und kulturgeschichtliche Beiträge bis hin zu Beschreibungen von Kunstwerken. Außerdem sollte die Zeitschrift zur „fortschreitenden Bildung der Nation“ beitragen und neue LeserInnen für die Bibliothek gewinnen. Menschen, die sich nicht an „gelehrte Werke“ trauten, sollten eine Informationsquelle geboten bekommen, die mit relativ wenig Zeitaufwand Wissen vermitteln konnte. Bis 2007 wurde die Zeitschrift unter verschiedenen Titeln fortgesetzt. 2008 wurde die Vereinspublikation vom „Wissenschaftlichen Jahrbuch“ der Tiroler Landesmuseen abgelöst, das nun über die Forschungstätigkeiten der Tiroler Landesmuseen berichtet.
Sämtliche Ausgaben der Zeitschrift sind im Original in der Bibliothek des Ferdinandeum einsehbar. Die landeskundliche Präsenzbibliothek steht allen offen, die forschen, lesen oder einfach nur schmökern möchten. Sie beherbergt fast alle in Tirol erscheinenden Zeitungen und wichtigsten Periodika sowie die größten nationalen Zeitungen. Des Weiteren sind große Sonderbestände wie Andachts- und Wallfahrtsgrafiken, Fremdenverkehrswerbungen, Sterbebilder und Partezettel, Bruderschafts- und Kongregationsdiplome, Ansichtskarten, Kalender, Exlibris, Theaterprogramme, Festtagsgedichte, Hausinschriften, Visitenkarten und eine Autografensammlung mit Schriftstücken von circa 7.000 Personen vorhanden.

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Umfahrung Scharnitz: Nur noch ein Viertel des Verkehrs rollt durch das Zentrum
(lpd) | „Wenn die Umfahrung Scharnitz fertig ist, wird nur noch ein Viertel des heutigen Verkehrs durch das Ortszentrum rollen. Dieses Projekt bringt eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität sowie gewaltige Chancen für die dörfliche und touristische Entwicklung von Scharnitz.“ Das sagte Straßenbaureferent LHStv Josef Geisler beim feierlichen Spatenstich für die Umfahrung Scharnitz. An Spitzentagen fahren 18.000 Autos durch den Ort, im Durchschnitt sind es 7000 Pkw pro Tag. Auch wenn
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die Umfahrung eine lange Geschichte habe, „jetzt heißt es, in die Zukunft schauen und die Chancen nutzen“, appelliert Geisler. In dieselbe Kerbe schlägt auch Bgmin Isabella Blaha: „Das ist ein denkwürdiger Tag. Scharnitz hat zum ersten Mal die Chance, sich zu entwickeln. Wir werden seitens der Gemeinde in Zusammenarbeit mit den Betrieben und dem Tourismusverband alles für die Attraktivierung von Scharnitz tun.“ Potenzial sieht Blaha vor allem im Naturpark Karwendel.
Die Umfahrung Scharnitz ist mit Baukosten von 34 Millionen Euro das derzeit größte Straßenbauprojekt des Landes. Bevor es mit dem Bau so richtig losgeht, werden noch im heurigen Jahr die Vorarbeiten erledigt. Um die Sicherheit der Bauarbeiten zu gewährleisten, müssen vorab massive Steinschlagschutzzäune errichtet werden.
Rund zwei Kilometer lang wird die Umfahrung Scharnitz, knapp ein Kilometer davon verläuft im Tunnel. „Entlang der Freistrecke errichten wir bei den kritischen Abschnitten in der Nähe der Wohngebiete Lärmschutzdämme und -wände. Am Nordende der Umfahrung entsteht mit der neuen Isarbrücke ein markantes Bauwerk“, informiert Christian Molzer, Vorstand der Abteilung Verkehr und Straße. Die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant.
Seit dem Jahr 2010 beschäftigt sich das Land Tirol intensiv mit dem Projekt Umfahrung Scharnitz. In einer Trassenstudie wurden drei Varianten ausgearbeitet. Geworden ist es schlussendlich die Variante 2 mit rund 1000 Laufmetern Tunnel und der Sportplatzquerung. Ausschlaggebend für die Entscheidung war vor allem, dass diese Trasse den größten Abstand zum Wohngebiet hat und wirtschaftlich vertretbar ist.
Die künftige Umfahrung beginnt südlich der Ortseinfahrt von Scharnitz auf der bestehenden B 177 Seefelder Straße, schwenkt nach links, überquert den Gießenbach mit einer Brücke und führt am nordöstlichen Ende des Sportplatzes in den 960 Meter langen Tunnel Porta Claudia, der unmittelbar nördlich der Porta Claudia Straße endet. Nach rund 100 Metern Freistrecke überquert die Umfahrungsstraße die Isar mit einer neuen Brücke und mündet kurz vor der Staatsgrenze wieder auf die bestehende B 177.

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Jugendliche und Suizid: Neue Aspekte
der Prävention in Tirol
(pa) | Auch in Tirol gelten einzelne Jugendliche als suizidgefährdet. Ein Präventionsprogramm an Schulen soll helfen, die Suizidrate zu senken. In Österreich töteten sich 2014 rund 1200 Menschen selbst, davon war jeder Zehnte unter 25 Jahre alt. Für diese Altersgruppe ist Suizid nach Unfällen die zweithäufigste Todesursache. Die Suizidraten sind seit den 1980er-Jahren rückläufig, seit der Wirtschaftskrise sinken die Zahlen aber langsamer und das selbstschädigende Verhalten bei Jugendlichen steigt wieder. Jugendliche
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kompetenter machen im Umgang mit FreundInnen, die psychische Probleme haben, sind die wesentlichen Elemente in der Suizidprävention. „Wenn sich Jugendliche zurückziehen, die Schule verweigern und der Konsum von Alkohol und Drogen steigen, sind das wichtige Warnsignale“, erklärt Christian Haring, Primar der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie B am Landeskrankenhaus Hall in Tirol.
Auch wenn Jugendliche nach einer längeren depressiven Phase gelöst und heiter wirken, persönliche Gegenstände verschenken oder über Suizid sprechen, sollten Eltern und LehrerInnen handeln.
Maßnahmen an Schulen: Im Laufe ihres Lebens machen etwa 15 Prozent der Mädchen und acht Prozent der Burschen Phasen mit erhöhter Suizidgefahr durch, so Haring. Aus diesem Grund wird an mehreren Forschungseinrichtungen an einem Suizidpräventionsprogramm für alle Schulen gearbeitet. Grundlage für dieses Programm sind die Ergebnisse der Studie SEYLE (Saving and Empowering Young Lives in Europe), die von 2010 bis 2011 auch an 14 Tiroler Schulen durchgeführt wurde. „Aufgrund von SEYLE wissen wir, welche Suizidpräventionsmaßnahmen in der Schule besonders gut greifen“, erklärt Raphaela Banzer vom Verein B.I.N (Beratung, Information, Nachsorge).
Besonders erfolgversprechend, so Banzer, sei das Programm „Youth Aware of Mental Health (YAM)“, bei dem SchülerInnen für die Wahrnehmung von Risikoverhaltensweisen und Möglichkeiten der Risikovermeidung sensibilisiert werden. „In der Studie führte dieses Programm zu einer Senkung des Risikos von Suizidgedanken und -versuchen um die Hälfte“, sagt Banzer, „deshalb planen wir in einem Folgeprojekt dieses Präventionsprogramm an österreichischen Schulen umzusetzen und zu etablieren.“

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Bis 2050 soll ein Fünftel des Tiroler Stroms aus Sonnenenergie kommen
(lpd) | Bis zum Jahr 2050 will Tirol energieautonom sein und sich weitgehend selbst mit heimischer, erneuerbarer Energie versorgen. Der Sonnenenergie kommt dabei neben der Wasserkraft eine bedeutende Rolle zu. Das Potenzial dazu hat Tirol. Das zeigt die nunmehr vorliegende Studie „Solar Tirol“, wonach in Tirol 60 Prozent der Gebäudeflächen für die Energiegewinnung aus der Sonne geeignet sind. Liegt der Strombedarf in Tirol derzeit bei 6,5 Terawattstunden im Jahr, wird sich der Bedarf bis 2050 um die Hälfte
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auf etwa zehn Terawattstunden erhöhen. Der Anteil der elektrischen Energie am Gesamtenergiebedarf steigt auf 70 Prozent. Grund dafür ist der Verzicht auf fossile Energieträger wie Erdöl, Kohle und Gas und der Umbau der Mobilität auf Elektromobilität, „Das bedeutet, dass die Stromproduktion mittels Photovoltaik von derzeit 80 Gigawattstunden – das entspricht dem Stromverbrauch von 20.000 Haushalten – auf zwei Terawattstunden gesteigert werden soll“, führt LHStv Josef Geisler aus. Im Jahr 2050 sollen demnach ein Viertel aller geeigneten Dachflächen, das entspricht etwa 12,5 Quadratkilometer, mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sein. Tirol setzt dabei vor allem auf die Eigenversorgung der Haushalte. Dort wo Strom aus der Sonnenenergie produziert wird, soll er auch verbraucht werden.
Förderung für Speicher: Das Tiroler Oberland zählt – was die Sonneneinstrahlung anlangt – zu den absolut begünstigten Lagen. Eine Sonderstellung nimmt dabei die Region Oberes und Oberstes Gericht im Bezirk Landeck ein, wo sich mit Serfaus, Fiss, Ladis, Nauders, Fendels und Kaunerberg gleich sechs der zehn Gemeinden mit dem höchsten Solarpotenzial in Tirol finden. „Im Rahmen des regionalwirtschaftlichen Programms fördern wir hier, aber auch in der Naturparkregion Lechtal Investitionen in Photovoltaikanlagen mit Speichern“, so Geisler. Durch die Speichermöglichkeit könne der Anteil des tatsächlich genutzten Stroms gesteigert werden. Je 100 solcher Anlagen auf privaten, gewerblichen oder öffentlichen Objekten sollen mit entsprechenden Speichermöglichkeiten ausgestattet und im Rahmen dieser Initiative mit bis zu 70 Prozent gefördert werden. Inwieweit die Speicherung von Sonnenenergie auch in anderen Regionen unterstützt werden kann, wird derzeit geprüft.
Je nach Lage des Gebäudes eignen sich Dächer mehr oder weniger gut als Standort für eine Solaranlage. Die Zusammensetzung des Sonnenspektrums, die Sonnenscheindauer und der Einstrahlwinkel der Sonne beeinflussen die Solarstrahlung und die Nutzung dieser Energie. All diese Faktoren wurden vom Land Tirol in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck unter hohem Aufwand für ganz Tirol im Rahmen des Projekts „Solar Tirol“ erfasst und kategorisiert. Analysiert wurden die Dächer von fast 180.000 Gebäuden, mit einer Gesamtfläche von knapp 86 km². Von dieser Fläche wären wiederum 50 Quadratkilometer geeignet für eine Solaranlage (zum Vergleich: Innsbruck hat eine Größe von ca. 100 Quadratkilometer).

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Neue Kilometer-Tafeln: Land Tirol investiert rund 180.000 Euro
(lpd) | Neue Kilometer-Tafeln für die Landesstraßen B und L sollen bezüglich Sicherheit ab dem kommenden Jahr einen zusätzlichen Beitrag leisten. Das soll durch genauere Angaben der Straßenkilometer und der Straßennummern gelingen. Die Umsetzung startet im Herbst 2015. Rund 180.000 Euro wendet das Land Tirol dafür auf. Die Aufwendungen sind durch die laufende Straßenerhaltung gedeckt, da auch bisher die alten Kilometer-Tafeln regelmäßig erneuert werden mussten – jetzt aber mit neuem Erscheinungsbild.
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Als Beispiel für mehr Verkehrssicherheit nennt LHStv Josef Geisler Fahrzeugpannen oder Verkehrsunfälle, die von den Einsatzkräften oder Abschleppdiensten mit den neuen Kilometer-Tafeln schneller lokalisierbar werden. Sowohl das Unfallmanagement als auch die Analyse von Unfallhäufungspunkten werden durch genauere Angaben der Straßenkilometer und der Straßennummern wesentlich erleichtert. Außerdem profitieren die Behörden und die Landesstraßenverwaltung von dieser Neuerung beispielsweise bei der Umsetzung von Straßenbauvorhaben. Mehr Bezugspunkte zu Straßenkarten und Navigationsgeräte bieten insbesondere für nicht ortskundige VerkehrsteilnehmerInnen eine gute Orientierungshilfe.
Während die „Taferln“ auf den Landesstraßen B weiterhin in einem Abstand von 200 Metern und in beiden Fahrtrichtungen aufgestellt werden, rücken jene auf den Landesstraßen L von 500 auf 250 Meter zusammen und sind künftig erstmals aus beiden Fahrtrichtungen gut lesbar. Der Standort bestehender Verkehrsschilder soll nach Möglichkeit beibehalten werden. Dafür bekommt jede Tafel ein Fundament. Damit sie zum Beispiel nach einem Unfall oder nach dem Winter wieder an derselben Stelle aufgestellt werden können, werden die rund 12.000 Kilometertafeln genau eingemessen. Die Tafeln der Landesstraßen B tragen weiterhin weiße Schrift auf blauem Grund, jene der Landesstraßen L wie bisher schwarze Schrift auf weißem Grund. Beide werden jedoch um die Straßennummern ergänzt.
Hintergrund: Derzeit wird von allen Bundesländern im Rahmen einer digitalen Plattform der länderübergreifende Verkehrswegegraph GIP geschaffen. Voraussetzung dafür ist ein einheitliches Bezugssystem mit einem gleichartigem Erscheinungsbild der Kilometer-Tafeln. Das soll durch gleichen Schriftzug und Angabe der Straßenbezeichnung bzw. Landesstraßennummer gelingen. Die Bezirkshauptmannschaften (BH) Kufstein, Innsbruck und Landeck arbeiten bereits mit diesem IT-System. Ab 2016 sollen alle BHs miteingebunden werden.

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Mörderischer Kampf um das „Troja von Tirol“: Überreste eines Opfers gefunden
(pa) | Der Gföllbichl bei Mösern im Gemeindegebiet Telfs war tatsächlich so etwas wie ein „Tiroler Troja“. Die jüngsten Ausgrabungen durch Archäologen der Universität Innsbruck scheinen zu bestätigen, dass die prähistorische Siedlung auf dem bewaldeten Hügel vor rund 2500 Jahren mit brutaler Gewalt erobert und vollständig zerstört wurde. Jetzt kamen auch die Überreste eines Opfers dieser mörderischen Kämpfe
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ans Licht. Nun konnte sich der Telfer Bürgermeister Christian Härting auf dem Gföllbichl von den spannenden neuen Ergebnissen der nun zu Ende gegangenen Grabungskampagne überzeugen. Bereits im Vorjahr (ausführlicher Bericht dazu hier zu finden) haben die Archäologen unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Gerhard Tomedi eine bedeutende Siedlung identifiziert und eine Ansammlung von Pfeilspitzen gefunden, die – ebenso wie Brandspuren – auf eine kriegerische Auseinandersetzung hindeuten. Bei der heurigen Grabung stieg die Anzahl der Pfeilspitzen, mit denen der Hügel anscheinend beschossen wurde, auf rund 20 an. Außerdem stieß man in einem Gebäude auf der Hügelkuppe auf menschliche Skelettreste. Offenbar war es ein männlicher Jugendlicher, der hier um das Jahr 500 v. Chr. in den Trümmern des zerstörten Hauses starb und unbestattet liegen blieb. Gefunden wurden u. a. ein Teil des Unterkiefers, des Beckens, das Steißbeins sowie Finger- und Fußknochen und mehrere Rückenwirbel.
Wie der technische Grabungsleiter Universitätsassistent Mag. Christoph Baur erläutert, deutet alles darauf hin, dass der etwa 14-Jährige im brennenden Haus starb, als das Dorf von den äußerst brutal vorgehenden Angreifern erobert wurde. Archäologe Baur: „Das Gebäude ist abgebrannt und eingestürzt, wir haben verkohlte Balken gefunden. Die Trümmer wurden dann offenbar systematisch nach Wertgegenständen durchsucht. Und danach hat man alles planiert. Anscheinend sollten das Dorf und die Erinnerung daran komplett ausgelöscht werden. Wie total die Zerstörung war, zeigt auch die Tatsache, dass die Skelettteile im Haus verstreut gefunden wurden: Den Bewohnern war es nicht möglich gewesen, den Toten ordnungsgemäß zu bestatten, was den damaligen Menschen sehr wichtig war. Vielleicht wurden sie alle vertrieben, versklavt oder getötet – das wissen wir nicht. Nach der Zerstörung wurde hier auch nie wieder gesiedelt.“
Dass versucht wurde, die Spuren des vorgeschichtlichen Gewaltexzesses zu beseitigen, deutet darauf hin, dass Opfer und Täter sich kannten. Der Überfall dürfte nicht von durchziehenden Horden verübt worden sein, sondern möglicherweise von Nachbarn. Es sieht so aus, als hätte hier eine Gruppe die andere vernichtet.
Interessante Ergebnisse lieferte auch der zweite Grabungsbereich am Gföllbichl, unterhalb der Hügelspitze, wo ein Grab vermutet wird. Unter einer großflächigen Steinschicht stieß man auf Mauern und Pflasterungen, die vielleicht eine Grabkammer bildeten. Menschliche Überreste – etwa verbrannte Knochenteile und Asche vom Scheiterhaufen – sind hier allerdings noch nicht aufgetaucht.
Dafür kamen neben den bereits erwähnten eisernen Pfeilspitzen in beiden Grabungsabschnitten auch heuer zahlreiche kleinere, aber aussagekräftige Fundstücke zutage: Metallbruchstücke, eine Fibel (Gewandnadel), Wagenteile, ein Spinnwirtel, ein bearbeitetes Hirschgeweih und vor allem Keramikscherben. Alle Objekte stammen aus derselben Epoche, nämlich vom Übergang der älteren zur jüngeren Eisenzeit um ca. 500 vor Christus. Man darf auf die Laboruntersuchungen der Funde gespannt sein, die – vor allem auch bei den Skelettteilen – sicher noch weitere interessante Aufschlüsse bringen werden. (Foto: MG Telfs/Dietrich)

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(ih) | Brünhilde Blum — oder einfach Blum, wie die zahllosen Fans der „Totenfrau“ insiderisch sagen — ist zurück. Die Innsbrucker Bestatterin, Protagonistin jenes Buches, das den vorher lediglich regional bekannten Tiroler Autor Bernhard Aichner im Frühjahr 2014 über Nacht zu einem internationalen Bestseller-Autor gemacht hat, tritt zum zweiten Mal auf. (Foto: fotowerk-aichner.at)
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Der Tiroler Spielfilm „Vals“ tritt beim World Film Festival in Montreal an
(ih) | Im Herbst 2014 kam „Vals“ von Regisseurin und Drehbuchautorin Anita Lackenberger in Österreich und Südtirol in die Kinos, nun schickt das Produktionsteam den Spielfilm auf eine internationale Festival-Tour. Zwischen 27. August und 7. September nimmt „Vals“ beim World Film Festival im kanadischen Montreal am internationalen Wettbewerb für Erstlingsfilme um den „Golden Zenith“ teil.
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Anita Lackenberger und Kameramann und Produzent Gerhard Mader haben vor „Vals“ zahlreiche Dokumentationen verwirklicht. Seinen ersten Spielfilm hat das Duo im Tiroler Dorf Vals bzw. im Valser Tals am Brenner gegen Ende des Zweiten Weltkriegs angesiedelt und an Originalschauplätzen gefilmt. Erzählt wird eine fiktive Geschichte vom Aufeinanderprallen politischer Ideologien, von Liebe und Verrat und vom Gegensatz zwischen Fortschrittsglauben und dem Beharren auf jahrhundertealten bäuerlichen Traditionen.
Das Ensemble besteht fast ausschließlich aus hochkarätigen (Süd-)Tiroler Schauspielerinnen und Schauspielern, die Statisterie stellte großteils die Volksbühne Steinach am Brenner. In der Hauptrolle der Rosa ist die wunderbare Gerti Drassl zu sehen, deren Geliebter Peter (Harald Windisch) den Plänen des dörflichen Obernazi Hans (Hannes Perkmann) in die Quere kommt.
Im wirklichen Leben steht Vals für ein so trauriges wie interessantes Kapitel der Geschichte des Nationalsozialismus in Tirol. In den Kriegsjahren 1941—1945 wurde in dem Dörflein ein Molybdän-Bergwerk errichtet. Weil Deutschland bereits langsam die Rohstoffe ausgingen und Molybdän dringend für die Stahlerzeugung benötigt wurde, verfolgten die Nazis den absurden und von vornherein zum Scheitern verurteilten Plan, in einer Höhe von 3000 Metern u.a. eine Stollensiedlung, eine Materialseilbahn und eine Wasserleitung zu bauen. Dazu wurden hunderte Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen aus Osteuropa missbraucht. Molybdän abgebaut wurde in Vals nie, 1989 wurden die Ruinen gesprengt. (Fotos: Thimfilm)

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Die Gemeinde Hall in Tirol: Tiroler Kulturstadt der Freigeister
(pa) | Die geistige Größe einer Stadt wird erkennbar am Anspruch zur Kultur und deren Darstellung. Die Bürger der Stadt Hall in Tirol bewahren und verwalten ihr kulturelles Erbe – beginnend bei Architektur über Musik, Theater bis zu Volks- und Brauchtum. Verbunden durch bunt geschmückte Rundbögen betreten die, ihrer Zunft entsprechend in Tracht gekleideten Tänzer, den Oberen Stadtplatz. Musik begleitet die verschiedenen getanzten Formationen. Anlässlich der 700-Jahr-Feierlichkeiten im Jahr 2003 wurde der
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Bindertanz erstmals seit fünfzig Jahren in Hall in Tirol wiederaufgeführt. Geehrt werden beim Bindertanz einst wie heute das Gewerbe der Fassbinder aber auch die Ehrengäste, die mit Salz und Brot beschenkt werden.
Der Bindertanz ist nur ein Beispiel für die Verbundenheit der Haller zu ihrer Tradition und der Kunst. Hall in Tirol gilt und galt seit seiner Gründung als ein Ort der Künste, was sich auf den ersten Blick sichtbar in der Architektur der Stadt widerspiegelt. Kirchen und Burgen belegen die Vergangenheit und durch ihre liebevolle Restaurierung in jüngerer Zeit auch das Heute. Moderne Architektur wie der gläserne Turm des Parkhotels ergänzt den in den dreißiger Jahren geschaffenen Welzenbacherturm. Die wirtschaftliche Potenz bildete durch Jahrhunderte eine wichtige Basis für die kulturelle Entwicklung der Stadt. In allen Epochen wirkten zahlreiche bedeutende Künstler wie Maler, Bildhauer, Musiker oder Dichter, deren Werke überregionale Bedeutung errangen. Diese historische Tradition ist heute noch die Voraussetzung, dass sich die Stadt mit Recht als Kulturstadt bezeichnen darf.
Zahlreiche international anerkannte Künstler unserer Zeit beweisen dies zu dem. Zu den derzeit bekanntesten Künstlern aus Hall zählen u.a. Hellmut Bruch, Hans Grosch, Hans Weigand, Eva Schlegel, Franz Pöhacker, Franz Posch, Herbert Haider, Barbara Hundegger und Heinz D. Heisl. Von den bereits verstorbenen Künstlern sind die Maler und Radierer Helmut Rehm und Midi Rehm, Franz Krautgasser, Toni Tiefenthaler, Peter Willburger sowie die Bildhauer Peter Sellemond, Rudolf Reinhart und Josef Bachlechner d.J. in Erinnerung, ebenso unvergessen ist Kabarettist, Volksschauspieler und Schriftsteller Otto Gründmandl.
Die Heim- und Spielstätten der heimischen Künstler allein sind meist schon „Kunstwerke“. Wie etwa die mittelalterliche Burg Hasegg, wo einst die Tiroler Herrscher zu festlichen Banketten luden und heute Ausstellungen und Theatervorführungen dem Publikum gezeigt werden. Hier, gleich neben dem Münzerturm, befindet sich auch das sehenswerte Münzmuseum. Dies ist jener Ort, der als Prägestätte des Guldiners, dem Urvater des amerikanischen Dollars, in die Geschichte einging. Als besonderer Blickfang präsentiert sich das Salzlager mit seiner großen Säulenhalle, die neben Ausstellungen, für Veranstaltungen von Tanz bis Theater genützt wird. Das Schauspiel zahlreicher heimischer Laiendarsteller erfreut sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit.
2003 wurde mit den internationalen Literaturtagen Sprachsalz ein jährlicher Fixpunkt für Autoren und Leser geschaffen. Längst zum renommierten Festival etabliert, treffen hier Bestseller-Autoren auf heimische Nachwuchstalente und bei den Lesungen und Diskussionsrunden, auch immer spannende Themen und konträre Meinungen im regen Austausch aufeinander.
Auch die bildnerischen Künste sind in Hall in Tirol stark vertreten. Das gilt nicht nur für die bereits genannten Künstler, sondern auch für Galerien, wie die Altstadt Galerie Hall, die Galerie Goldener Engl und die Artur Nikodem Gallery. Internationale und heimische Künstler werden hier einem regionalen Publikum präsentiert.
Zahlreiche Haller Vereine haben sich der Kultur in all ihren Facetten verschrieben. Mit der Stubengesellschaft die 1508 gegründet wurde, hat einer der ältesten Kulturvereine des Landes seinen Sitz in Hall. Das Kulturlabor Stromboli und die Galerie St. Barbara belebten in jüngerer Zeit das kulturelle Leben der Stadt mit großem Erfolg. (Foto: Sprachsalz)

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Tirols größter Töpfermarkt: Hall in Tirol wieder Drehscheibe der Töpferkunst
(pa) | Passend zum mittelalterlichen Flair der Stadtkulisse von Hall in Tirol wird eines der ältesten Kunsthandwerke vom 21. bis 23. August (jeweils von 9 Uhr bis 18 Uhr) in der Bachlechnerstraße gezeigt. Aufgrund des großen Erfolges der Vorjahre werden auch heuer wieder zahlreiche Standbetreiber teilnehmen, sodass an Tirols größtem Töpfermarkt etwa 35 Meister-Töpfer aus Österreich und den angrenzenden Ländern wie Ungarn, Deutschland und Südtirol dabei sein werden.
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Das Töpfern zeigt eine der ältesten Gestaltungstechniken der Menschheit. So liefert uns der „Ton-Künstler“ bis heute seinen kreativen Ideenreichtum zur Wohn- und Tischkultur. Die Kunst des Töpferns wird während der Marktzeiten auf einer Töpferscheibe vorgeführt. Aus einem erdigen Klumpen Ton entsteht vor den Augen der Besucher ein Kunstgegenstand. Jedes Gefäß ist von Menschenhand gefertigt, jede Wölbung und Rundung ist einzigartig und individuell. Im Gegensatz zu den industriell gefertigten Dingen, die wie ein Ei dem anderen gleichen, ist am Haller Töpfermarkt jede Tasse eines Kaffeeservices ein Unikat.
Von der Skulptur über verzierte Töpfe bis hin zu Keramikschmuck und Zimmerbrunnen lässt sich auf dem Haller Töpfermarkt eine unerschöpfliche Formenvielfalt bestaunen, die aus dem wunderbaren Element Erde entstanden ist. Kurioses, Schmückendes, Nützliches oder Unsinniges – bis zu zwitschernden ungarischen „Wasserpfeifen“ für Kinder, oder der exotischen Ocarina, ein Blasinstrument, das mit seinen sanften Klängen nicht nur Kinderherzen verzaubert – ist alles auf den bunten Marktständen der Töpfer aufgebaut.

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(zf) | Der Fall des 17-jährigen Porsche-Lehrlings, der nach einem hetzerischen, von Hass gegen Flüchtlinge erfüllten Posting auf Facebook gekündigt wurde, wird international heftig diskutiert. Zur Zielscheibe von Morddrohungen wurde dabei der Überbringer der schlechten Nachricht: Zauberfuchs-Redakteurin Irene Heisz hat den Gründer jener Facebook-Gruppe, die seit einigen Wochen Hasspostings anzeigt und auch den Arbeitgeber des Lehrlings informierte, getroffen. Der 42-jährige Tiroler wurde zu seinem Schutz von Beamten des Innenministeriums an einen geheimen Ort im Ausland gebracht und möchte verständlicherweise weder fotografiert noch unter seinem Namen genannt werden.
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Drei Tiroler Projekte im Rennen: 74 Einreichungen für den ZV-Bauherrenpreis
(pa) | Der ZV-Bauherrenpreis wird jährlich seit 1967 vergeben und honoriert Persönlichkeiten oder Personenkreise, die sich als BauherrIn, AuftraggeberIn oder MentorIn in besonderer Weise für die Baukultur in Österreich verdient gemacht haben. Die Nominierungen für den ZV-Bauherrenpreis 2015 sind nun fixiert. Jurys in den einzelnen Bundesländern haben sich aus insgesamt 74 Einreichungen für 24 Projekte aus allen Bundesländern entschieden. Im Bewerb sind auch drei Projekte aus Tirol.
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Beim ZV-Bauherrenpreis steht die architektonische Gestaltung sowie der innovatorische Charakter im Vordergrund. Die Bauten sollen einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Lebensumfeldes leisten. Es werden beispielhafte Projekte gesucht, bei denen die intensive Zusammenarbeit zwischen BauherrInnen und ArchitektInnen zu außergewöhnlichen Lösungen geführt hat. Ausgezeichnet werden herausragende Bauten, die in den vergangen drei Jahren entstanden sind.
Die Tiroler Projekte:
• Wohnheim Olympisches Dorf, Innsbruck (im Foto): Bauherr: Stadt Innsbruck, Innsbrucker Stadtbau, Innsbrucker Soziale Dienste. Architektur: ARTEC Architekten, Wien. Freiraumplanung: Atelier Auböck & Kárász, Wien.
• Haus für Kinder und Dorfplatz in Inzing: Bauherr: Gemeinde Inzing. Architektur: Architekten Schardetter_Rier, Innsbruck.
• Tiwag KWB Leitstelle mit Besucherzentrum, Silz: Bauherr: Tiroler Wasserkraft AG. Architektur: Bechter Zaffignani Architekten ZT GmbH, Bregenz. (Foto: Lukas Schaller)

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Buchtipps: Zwei neue Reiselesebücher
über Innsbruck und Südtirol
(ih) | Bernd Schuchter hat sich seiner Heimatstadt „Abseits der Pfade“ angenommen, Martin Hanni und Renate Ranzi haben in ihrem Land Südtirol „66 Lieblingsplätze“ gefunden: Herausgekommen sind dabei zwei empfehlenswerte Reiselesebücher.
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(zf) | Der Kulturmanager Peter Paul Kainrath soll den künftigen Benutzern des Innsbrucker Hauses der Musik ihre Wahlverwandtschaft schmackhaft machen. Zauberfuchs-Redakteurin Irene Heisz hat mit dem Projektkoordinator über die Potenziale eines europaweit einzigartigen Unterfangens gesprochen. (Foto: Erich Strolz) 
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HTL-SchülerInnen gestalten die Uni-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
(pa) | In einem Kooperationsprojekt der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und der HTL Bau und Design wurden der Eingangsbereich und das Stiegenhaus der Klinik neu gestaltet. Entstanden sind beeindruckende Kunstwerke. Schülerinnen und Schüler der Abteilung Malerei-Oberflächendesign visualisierten im Entwurfsunterricht bei HTL-Professorin Martina Messner die Themen „Ich und Ich“ und „Optische Täuschung“. Dabei wurden Aspekte von Identität, Rollenmustern sowie Eigen- und 
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Fremdwahrnehmung verarbeitet. Als Impuls beschäftigten sich die Kreativen und Projektleiter Martin Fuchs (Oberarzt an der Klinik) mit dem Thema psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Auch die jungen Patientinnen und Patienten fanden ihre kreative Seite: Gemeinsam mit Kunsttherapeutin Barbara Oberhofer verknüpften sie ein farbkompositorisches Grundmuster mit körperzentriertem Arbeiten. Das Ergebnis sind beeindruckende Bodypaintings, die auf Fotos im Stiegenhaus zu sehen sind.
„Dieses Projekt ist ein weiterer Schritt, auf dem Weg, die Kinder- und Jugendpsychiatrie nach außen hin zu öffnen, Vorurteile zu beseitigen und die Krankheitsbilder, die wir behandeln, zu entstigmatisieren. Für mich gibt es keinen besseren Weg, als dass Gleichaltrige über unsere Patientinnen und Patienten diesen Zugang finden. Danke an alle, die mit ihrer Kreativität dazu beigetragen haben, dass die Zeit bis zu unserem Umzug nach Hall um einiges bunter geworden ist“, freut sich Direktorin der Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Kathrin Sevecke. (Foto: tirol kliniken/Seiwald)

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750 Jahre alte Zirbe ist der älteste bekannte, lebende Baum in Tirol
(ots) | Hoch über Hall in Tirol, unweit des bekannten Zirbenwegs, befindet sich seit gut 750 Jahren die Heimat des ältesten bekannten, lebenden Baumes in Tirol: Eine urwüchsige und nicht über Wege zugängliche Zirbe steht inmitten der 26 Hektar großen Naturwaldzelle „Ampasser Kessel“ in unberührter Natur. Aufgrund der Unzugänglichkeit des Areals war das Gebiet über die Jahrhunderte für eine Holznutzung nicht interessant und blieb so in ihrer Ursprünglichkeit erhalten.Zum Vergleich: Der älteste 
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bekannte Baum der Alpen ist geschätzte 1500 Jahre alt – eine Lärche. Das gaben vor acht Jahren die Bildungswerkstatt Bergwald und Wallis Tourismus in der Schweiz vor einem Jahr bekannt.
Der außergewöhnliche Tiroler Baum hat im Laufe seines Lebens eine Menge geschichtlicher Großereignisse überdauert: So wuchs er bereits vor der Gründung der Habsburger Dynastie im Jahre 1273 als junger Sprössling heran. Vor knapp 90 Jahren wurde die Zirbe 1926 als Naturdenkmal ausgezeichnet. Der Baum beheimatet auch zahlreiche Pflanzenarten; so geben verschiedenartige Flechten, die für eine sehr reine Luftqualität sprechen, dem Methusalem ein archaisches Aussehen. Auch mehrere Spechtfamilien haben die 1880 Meter hoch gelegene Zirbe mit ihren Nisthöhlen als Brutplatz auserkoren.
Oberhalb des ältesten Baumes Tirols führt der Zirbenweg vom Patscherkofel Richtung Glungezer durch einen großen zusammenhängenden Zirbenbestand auf 2000 Metern Seehöhe. Die Zirbe, auch Zirbelkiefer (Pinus cembra) genannt, gehört zur Familie der Kieferngewächse. Dem Zirbenholz und den ätherischen Ölen werden zahlreiche positive Eigenschaften zugeschrieben. So soll der typische Zirbenduft für einen tiefen und gesunden Schlaf sorgen. Vom Höhenwanderweg der bei Wanderern aller Altersklassen beliebt ist, kann man nicht nur einen Blick in Richtung des gut versteckten ältesten Baums Tirols werfen, sondern hat bei schönem Wetter auch über 300 Alpengipfel im Auge. (Foto: hall-wattens.at)

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Eine Wolfsichtung im Osttiroler Maurertal wurde nun offiziell bestätigt
(lpd) | Im Maurertal, das zur Gemeinde Prägraten am Großvenediger gehört, wurde im Bereich des Nationalparks Hohe Tauern fotografisch eine Wolfsichtung dokumentiert. Nun konnte nach Abklärung durch den Landesbeauftragten für große Beutegreifer, Martin Janovsky, unter Einbindung von internationalen Wolfs-Experten diese Sichtung eindeutig als eher junger Wolf bestätigt werden. „Die Einschätzung von Experten, dass die großen Beutegreifer sich in Europa und den Alpen wieder ausbreiten, 
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bestätigen sich hiermit. Nun ist es wichtig, dass wir damit ein verantwortungsbewusstes Miteinander pflegen, das nicht zur neuerlichen Ausrottung von Arten führt. Speziell die Tiroler Schutzgebiete können Vorzeigeregionen dazu sein“, so LHStvin und für den Nationalpark Hohe Tauern zuständige Landesrätin Ingrid Felipe.
Schäden an Nutztieren sind bis heute aus dem Gebiet nicht bekannt geworden. Die letzte bestätigte Wolfsichtung in Tirol erfolgte Ende des letzten Jahres im Bezirk Reutte. LHStv Josef Geisler sieht die Einwanderung der Wölfe als eine Entwicklung, die stattfindet und zu akzeptieren ist: „Wichtig ist mir zu wissen, ob ein Miteinander zwischen großen Beutegreifern und Nutztieren – speziell auf Tirols Almen – möglich ist. Denn es muss weiterhin gewährleistet sein, dass die Bestoßung der Almen mit Nutztieren möglich ist. Dazu sind Pilotprojekte wie die Arbeit mit Herdenschutzhunden auf den Almen wichtig“, hofft Geisler auf ein Gelingen dieses Projektes. (Foto: Privat/NPHT)

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Die Haller Gassenspiele – Komödie mit Profis und Laien auf dem Haller Stiftsplatz
(pa) | Die Bühne der Haller Gassenspiele steht jeden Sommer an einem anderen Ort der Haller Altstadt. Dargeboten werden Komödien mit viel Musik und Elementen der Commedia dell Arte, gespielt von einem Ensemble, das aus Profis und Laien besteht. 2012 hat der Verein den 1. Tiroler Volksbühnenpreis des Landes Tirol erhalten. Heuer im Programm: „Der Finanzprüfer“. 
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Die Ankündigung des Besuchs eines Finanzprüfers bringt die Führungselite einer Kleinstadt in arge Bedrängnis. Hinter des anscheinend gut funktionierenden Stadthaushaltes verbergen sich nämlich Abgründe. Zufälligerweise ist zur gleichen Zeit der durchreisende Chlestakow in einem der Gasthäuser abgestiegen. Der Fremde wird sogleich für den angekündigten Finanzprüfer gehalten. Mit Schmeicheleien und Geld versucht man nun seine Gunst zu erwerben …
Die Aufführungen finden vom 10. Juli bis 8. August, 20 Uhr am Stiftsplatz in Hall in Tirol statt (Schlechtwetter-Bühne: Kolpingbühne Hall in Tirol). Kartenreservierung ab 10. Juli (Tel. 0680/5532117). Weitere Informationen sind hier zu finden. (Foto: Theaterverein Haller Gassenspiele)
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Alpenverein fordert die Öffnung von Forststraßen für Mountainbiker
(ots) | Der Bundesausschuss des Alpenvereins sagt „Ja“ zum Mountainbiken auf Forststraßen. Diese wurden schließlich für das Befahren von tonnenschweren Lkw angelegt und öffnen somit – ohne zusätzlichen Aufwand und das auf eine ökologisch unbedenkliche Art – tausende Kilometer Straßen zum Radfahren. Mit der Forderung einer generellen Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker ist ein tolerantes Miteinander von Wanderern und Radfahrern möglich. 
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Das höchste Gremium des Alpenvereins reagiert mit dieser Entscheidung auf die breiten Diskussionen rund um die Rechte von Mountainbikern bei der Nutzung von Forststraßen. „Es ist höchste Zeit, das Radfahren als Spielform des Bergsports anzuerkennen. Es birgt große Chancen für Fitness und Naturerlebnis und ist ein wichtiger Tourismusfaktor. Im Vergleich zu unseren Nachbarländern Bayern, Südtirol und der Schweiz hinkt Österreich nach. Außerdem gelangt man mit dem Mountainbike auf umweltfreundliche Art in die Berge“, so Dr. Andreas Ermacora, Präsident des Österreichischen Alpenvereins.
In vielen Bundesländern herrscht seit Jahren Stillstand, obwohl es gute Beispiele wie das Tiroler Mountainbikemodell 2.0 gäbe. Angesichts der steigenden Zahl der Mountainbiker bemühen sich die alpinen Vereine schon lange um eine ähnliche Regelung in den anderen Bundesländern. Damit stießen sie bisher weitgehend auf taube Ohren. „Deshalb sieht sich der Alpenverein gezwungen, die generelle Öffnung der Forststraßen für das Mountainbiken zu fordern und eine Regelung, allenfalls auch über eine diesbezügliche Änderung des Forstgesetzes 1975, anzustreben“, zitiert Ermacora aus dem Positionspapier. Allerdings funktioniert die Gleichstellung von Wanderern und Radfahrern auf Forststraßen nur unter einer Bedingung: „Die generelle Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker darf keine Einschränkung für Wanderer nach sich ziehen“, so Ermacora. Die bestehenden Rechte dieser großen Interessensgruppe müssen also unbedingt gewahrt werden.
Bei der Debatte um das Befahren von Wanderwegen und Steigen bleibt der Alpenverein restriktiv: Eine generelle Öffnung der Wege und Steige wird im Interesse der Wanderer und im Einklang mit unseren Lebensraumpartnern (Grundeigentümer, Naturschutz, Jagd und Forstbetriebe) abgelehnt. „Die Befahrung ausgewählter Wege und Steige kann nur über privatrechtliche Vereinbarungen mit Grundstücksbesitzern und Wegehaltern ermöglicht werden. Das erfordert immer eine Bewertung im Einzelfall, eine generelle Lösung wäre kontraproduktiv“, betont der Alpenvereinspräsident. Schließlich sei nicht jeder Wanderweg zum Befahren geeignet, auch die Sensibilität des Raumes müsse berücksichtigt werden. (Foto: Alpenverein/Ingo Stefan)

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1552 kam der erste Elefant nach Innsbruck: Sonderausstellungen in Schloss Ambras
(ots) | Schloss Ambras Innsbruck greift das aktuelle Thema „Tiere“ in der Kunst mit gleich zwei Sonderausstellungen auf. Weit gereiste Exoten, seltene Vögel, edle Hunde und Pferde: Diese und andere Animalia tummelten sich an den Habsburger Höfen im 16. Jahrhundert. Kostbare Kunstkammerstücke, Gemälde, Zeichnungen und Kupferstiche sowie Naturalien aus Elfenbein und Rhinozeroshorn erzählen erstaunliche Geschichten über die Welt der Tiere und ihre herausragende Bedeutung in der Renaissance.
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Zu bewundern sind außergewöhnliche Tierstudien und -porträts unter anderem von Albrecht Dürer, Giambologna, Georg Hoefnagel, Roelant Savery und Paolo Veronese. Neben dem „Tigerthier“, dem Dodo und den Zibetkatzen von Erzherzog Ferdinand II. lernt man auch Süleyman aus Ceylon kennen, den Superstar der Renaissance: Als einer der ersten Elefanten in Europa begeisterte er die Menschenmenge auf seinem Weg von Lissabon nach Wien. 1552 erreichte er Innsbruck am Dreikönigstag zu Fuß von Italien über den eisigen Brenner in Spezialschuhen. Der Dickhäuter übte einen nachhaltigen Eindruck auf Schriftsteller, Maler und Bildhauer aus. Gezeigt wird auch, welche Tiere als „Wunder der Natur“ in die fürstlichen Kunstkammern gelangten: ein Lama, das für einen „Bastard einer Hirschkuh&dquo; gehalten wurde, ein Hund ohne Vorderbeine oder ein Schwein von außergewöhnlich riesiger Größe. Zu erfahren ist, wie eine gewaltige Logistik die Exoten aus den neu entdeckten Teilen der Welt nach Portugal und über Spanien und Italien an die Fürstenhäuser der Habsburger brachte.
Begleitend zur Ausstellung „Echt tierisch! Die Menagerie des Fürsten“ im Ambraser Hochschloss über Tiere in der Renaissance zeigt Schloss Ambras Innsbruck zeitgleich noch eine zweite Sonderausstellung in der Bauernrüstkammer: „The Silence of Animals“ schlägt eine Brücke in die Gegenwart: Der zeitgenössische Künstlers Miguel Branco aus Portugal setzt sich seit mehr als 20 Jahren mit den Kunstkammern der Renaissance auseinander und interpretiert die Tiermalerei aus dem 16. Jahrhundert auf faszinierende Art neu. Miguel Branco rückt Tiere in ein speziell repräsentatives Licht, das bislang in der Kunstgeschichte vor allem von höfischen Herrscherporträts bekannt ist.
Die Ausstellungen sind bis 4. Oktober auf Schloss Ambras Innsbruck zu sehen. Das Museum ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

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(ih) | Die Bestatterin, Thanatologin und Zauberfuchs-Kolumnistin Christine Pernlochner-Kügler als Darstellerin in einem Film: Die Dokumentation „Vollenden“ zeigt, worüber gern geschwiegen wird. Irene Heisz hat mit Christine darüber geredet. „Vollenden“ ist ein schönes, mehrdeutiges Wort. Es bedeutet nicht nur, etwas zu Ende zu bringen, fertigzustellen, sondern impliziert auch, etwas gut und zufriedenstellend, vielleicht sogar perfekt abzuschließen. Dem irischen Schriftsteller Oscar Wilde wird der Ausspruch zugeschrieben: „Am Ende wird alles gut sein. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ (Foto: Filmkollektiv Zürich) 
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Die Bilderberg-TV-Reportage: „Geheimtreffen der Mächtigsten der Welt“
(ots) | Seit Monaten bereitet sich die österreichische Polizei auf den Großeinsatz bei der Bilderberg-Konferenz in Tirol vor, wo sich nicht nur Polit-Prominenz tummelt, sondern auch deren Gegnerschaft. Wie die Einsatzkräfte versuchen, mit enormen Sicherheitsvorkehrungen den Ort des Geheimtreffens abzuschotten, zeigt „ATV Die Reportage“ am 22. Juni 2015, 20.15 Uhr bei ATV: „Geheimtreffen der Mächtigsten der Welt“.
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Während des G7-Gipfels von 7. bis 8. Juni waren tausende PolizistInnen aus ganz Österreich im Einsatz. „ATV Die Reportage“ zeigt die Arbeit der Spezialkräfte und die Störtaktiken der GegendemonstrantInnen. Einige Tage nach dem G7-Gipfel fand von 9. bis 14. Juni das sagenumwobene Bilderberger-Treffen in Telfs in Tirol statt. Hier baute die Polizei eine zwei Meter hohe Schutzmauer auf, um die Bilderberger vor PassantInnen oder DemonstrantInnen zu schützen. ATV begleitete einen Verschwörungstheoretiker, der versuchte, durch die Absperrungen zu kommen, um Fotos der TeilnehmerInnen zu schießen. Sogar der Flugverkehr wurde während dieser Zeit eingeschränkt. Um den Veranstaltungsort in Telfs war die Einrichtung einer Flugbeschränkungszone mit einem Durchmesser von 55 Kilometern geplant, die etwa Paragleiter und Drachenflieger betrifft, da man befürchtete, dass mögliche AttentäterInnen auch von oben eindringen könnten.
Außerdem: Wie geht es den jungen PolizistInnen in den ersten Tagen des Großeinsatzes? Und wie heftig sind die Zusammenstöße der WEGA mit den DemonstrantInnen? Eine ATV-Reportage, die einen noch nie zuvor gezeigten Einblick in die Arbeit der Polizei bei einem Großeinsatz gibt: 22. Juni 2015, 20.15 Uhr bei ATV.

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Stall statt Uni: Ehrenamtliches Projekt „Mithilfe bei Nordtiroler Berbauern“
(pa) | 300 Anmeldungen, 80 bis 100 tatsächliche Einsätze, 40 Betriebe – und das jeden Sommer, seit nunmehr zehn Jahren. Beim Projekt „Mithilfe bei Berbauern“ helfen Ehrenamtliche bei Nordtirols Bergbauern. Den ganzen Sommer über ist es möglich, für mindestens eine Woche auf einem Bauernhof in das landwirtschaftliche Leben hineinzuschnuppern. Das Projekt, vom Maschinenring Tirol unterstützt Bauern, fördert die Freiwilligenarbeit, zusammen mit der Alpenvereinsjugend, die als Vermittler auftritt. 
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Freiwillige ab 17 Jahren helfen im Sommer für durchschnittlich eine Woche Bergbauern bei allen Arbeiten, die anfallen, von Feld-, Garten- und Stallarbeit bis hin zum Zäune bauen, im Haushalt helfen oder die Kinder betreuen.
Das gesamte Projekt ist auf ehrenamtlichem Engagement aufgebaut, die Freiwilligen erhalten in der Zeit Ihres Hilfseinsatzes Verpflegung und Unterkunft bei der jeweiligen Bauernfamilie.
Für die Bergbauern bedeutet das zwei helfende Hände mehr, für alle Freiwilligen einen Einblick in die Lebensverhältnisse der Tiroler Bergbauern, den Reichtum an neuen Erfahrungen und eine erlebnisreiche Woche fernab vom Alltag. (Foto: Alpenvereinsjugend)
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Ein kleiner Mann mit einer riesigen Gabe: erste Biographie über Reinhold Stecher
(ih) | „Bischof Reinhold Stecher — Leben und Werk“. Unter diesem schlichten Titel steht das komplexe Unterfangen des Innsbrucker Autors und Verlegers Martin Kolozs, einen biographischen Überblick über die Person, das Denken und Wirken des mittlerweile schon legendären ehemaligen Innsbrucker Diözesanbischofs zu geben. Auch rund 18 Jahre nach Stechers Pensionierung als Bischof und mehr als zwei Jahre nach seinem Tod im Alter von 92 Jahren verehren ihn viele Tirolerinnen und Tiroler glühend und erinnern sich an einen vielseitig begabten und bis ins hohe Alter quicklebendigen kleinen Mann mit einer riesigen Gabe dafür, Menschen direkt anzusprechen. Martin Kolozs, selbst studierter Theologe, leistet in seiner Biographie einen angenehm lesbaren Balanceakt zwischen der nötigen Sachlichkeit des Biographen und einer unverhohlenen Sympathie und Wertschätzung für das Subjekt seiner Arbeit. Kolozs zeigt auf, wie das Aufwachsen im nationalsozialistischen Terrorstaat, dem die Familie Stecher ihren unbedingten Glauben an
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einen gütigen und liebenden Gott entgegenhielt, den jungen Reinhold geprägt hat. Er macht nachvollziehbar, wie eine fast kindlich anmutende, volkstümliche und schier unerschütterlich wirkende Frömmigkeit und ein äußerst scharfer, theologisch geschulter Verstand in Stechers Persönlichkeit zu einem glaubwürdigen, authentischen Ganzen mit hoher moralischer Autorität im Land verschmolzen. Zu diesem Status beigetragen hat einerseits Stechers theologische und pastorale Fundierung im Zweiten Vatikanischen Konzil, andererseits seine persönliche Bescheidenheit und vor allem auch seine — von zahllosen Pfarrern im Land mehr oder minder erfolgreich imitierte — Rhetorik, Stechers Begabung für einprägsame Sprachbilder, die er meist aus seiner heiß geliebten alpinen Natur schöpfte.
Ausführlich würdigt Kolozs Stechers historische Leistungen etwa im Zusammenhang mit dem endgültigen Verbot des unseligen antisemitischen Anderl-Kults in Rinn und der Aussöhnung der Diözese mit der Israelitischen Kultusgemeinde. Auch dass Stecher zwar in vielerlei Hinsicht ein konservativer Mann war, aus Sorge um die Kirche — oder eigentlich: um die Menschen in der Kirche — nicht vor scharfen Worten und vergleichsweise revolutionären Vorschlägen („viri probati“, die Priesterweihe für verheiratete Männer) zurückschreckte, fehlt in der Biographie nicht. Damals (1997) wie heute wäre interessant zu erfahren, wer den angeblich nie zur Veröffentlichung bestimmten geharnischten Brief an Johannes Paul II., in dem Stecher als gerade noch aktiver Bischof seiner Kirche vorwarf, sie habe ihre Barmherzigkeit verloren, den Medien zugespielt hat. Darüber will oder kann allerdings auch Martin Kolozs keine Auskunft geben, wie er sich überhaupt kontinuierlich entlang der Vorgaben der offiziellen Stecher-Rezeption bewegt und eventuell Diskussions- oder gar Kritikwürdiges höchstens am Rande erwähnt.
Nebenbei, und das ist nicht die geringste Leistung des durch zahlreiche Quellen und mehr als 200 Fußnoten und Anmerkungen gestützten Buches, erzählt der Autor anhand der Geschichte Reinhold Stechers auch die Geschichte dieser mit gerade einmal 50 Jahren noch so jungen Diözese Innsbruck und ihrer drei anderen Bischöfe, von Paulus Rusch, Stechers Vorgänger, bis zu Alois Kothgasser und Stechers zweitem Nachfolger Manfred Scheuer.
Der fleißige Hobbyautor und -maler Reinhold Stecher hat sich zu Lebzeiten stets dagegen verwahrt, selbst ein Buch über sein Leben zu schreiben oder an der Verfassung einer Biographie über ihn mitzuwirken. Mit dieser „ersten biographischen Würdigung“, wie Martin Kolozs sein Buch im Vorwort nennt, könnte Bischof Reinhold durchaus zufrieden sein. „Reinhold Stecher — Leben und Werk“ (208 Seiten, mehrere Fotos) ist nicht im Tyrolia Verlag erschienen, der seit jeher Stechers eigene Werke herausgibt, sondern bei Styria. Die gedruckte Ausgabe kostet 24,99 Euro, das ebook (hier zu finden) 21,99 Euro. (Foto: Styria/Johann Groder/EXPA/picturedesk.com)

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Top-10 der reichsten Österreicher: Tiroler Swarovski-Familie auf Rang sieben
(ots) | Die Familien Porsche und Piech, die seit Jahren die Rangliste der 100 reichsten Österreicher des Wirtschaftsmagazins Trend anführen, konnten ihre Position weiter ausbauen. Ihr Vermögen erhöhte sich laut aktueller Taxierung um rund 20 Milliarden Euro auf 65 Milliarden Euro. Dabei legen sie Wert auf die Feststellung, dass ihnen das Vermögen nicht direkt zuzurechnen sei, da es sich um Stiftungsvermögen handle. Den zweiten Platz belegt Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz, der mit 7,6 Milliarden Euro knapp vor der Familie Flick (7,2 Milliarden Euro) liegt.
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Das Gesamtvermögen der 100 reichsten Österreicher liegt heuer bei rund 170 Milliarden Euro. Die Top-10 konzentrieren rund 108 Milliarden Euro auf sich. Die in diesen elitären Kreis erst 2013 aufgestiegene Maria-Elisabeth Schaeffler, Eigentümerin des gleichnamigen Autozulieferkonzerns und Großaktionärin von Continental, konnte sich heuer erneut verbessern und belegt nun mit einem Vermögen von 4,16 Milliarden Euro den sechsten Rang. Ebenfalls reicher wurde Klaus Ortner, Tiroler Unternehmer und Miteigentümer von Österreichs zweitgrößtem Baukonzern Porr, der von der guten Börsenentwicklung seines Aktienpaketes profitierte – was vorerst noch nicht für einen Platz in den Top-10 genügt. Sein Vermögen liegt laut Trend bei geschätzten 910 Millionen Euro. Die Familie Swarovski liegt mit 4,1 Milliarden Euro Vermögen auf Rang sieben.
Das Ranking der Top-10:
1. Familien Porsche & Piech (65 Mrd. Euro)
2. Dietrich Mateschitz (7,6 Mrd. Euro)
3. Familie Flick (7,2 Mrd. Euro)
4. Johann Graf (5,25 Mrd. Euro)
5. Karl Wlaschek (4,7 Mrd. Euro)
6. Maria-Elisabeth Schaeffler (4,16 Mrd. Euro)
7. Familie Swarovski (4,1 Mrd. Euro)
8. Frank Stronach (4,05 Mrd. Euro)
9. Heidi Horten (3,5 Mrd. Euro)
10. Familie Kaufmann (2,63 Mrd. Euro)

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Innsbruck entspannt genießen – der praktische Toiletten-Stadtplan
(pa) | Wer kennt das nicht: Man ist unterwegs bei einem gemütlichen Spaziergang, einer Stadtwanderung oder einer Einkaufstour, plötzlich das dringende Bedürfnis nach einer Toilette, aber weit und breit ist einfach kein öffentliches Klo zu finden. Das ist echte Not. Doch jetzt ist Erleichterung in Sicht: Der „handliche Toiletten- Stadtführer Innsbruck“ weist den Weg zu knapp 40 öffentlichen „stillen Örtchen“ in der Landeshauptstadt von Tirol. Herausgegeben wurde der Stadtführer von der Medizinischen Gesellschaft für Inkontinenzhilfe Österreich (MKÖ) und Astellas Pharma.
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Markierungen zeigen auf dem Stadtplan den Weg zum nächsten WC. Zur besseren Übersicht sind die Toiletten nach Stadtteilen aufgelistet, zusätzlich gibt es Hinweise auf Pissoirs und behindertengerechte WCs. Der Plan erscheint in einer Auflage von 3000 Stück. Weitere Infos sind hier zu finden.
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AK: Beschämend niedrige Einkommen in Tirol – Landeck ganz hinten
(pte) | Die Tirolerinnen und Tiroler verdienen am wenigsten und die realen Einkommen gehen stärker zurück als im Österreich-Vergleich. Mit einem durchschnittlichen Nettoeinkommen von 1331 Euro haben die Tiroler Arbeitnehmer zehn Prozent pro Monat weniger auf dem Gehaltskonto. Aufs Jahr gerechnet haben die Tiroler Beschäftigten mehr als 2000 Euro netto weniger zur Verfügung. Das unterstreicht der jüngste Einkommensbericht, den AK-Präsident Erwin Zangerl der Vollversammlung vorlegte.
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„Tirol ist seit Jahren konstant Schlusslicht bei den Einkommen in Österreich – und das bei höchsten Lebenshaltungskosten. Der Einkommensnachteil ist auch nicht durch die Saisonarbeit bedingt, sondern tritt auf vielen Ebenen auf: In Branchen, Regionen, in Vollzeit und Teilzeit, bei Männern und Frauen. Ein Aufholprozess bei den Tiroler Einkommen ist nicht sichtbar“, so Zangerl.
Fünf Tiroler Bezirke – Imst, Kitzbühel, Landeck, Lienz und Schwaz – liegen um deutlich mehr als zehn Prozent hinter dem österreichischen Durchschnittseinkommen zurück. Landeck ist mit einem Rückstand von 22 Prozent seit Jahren sogar der einkommensschwächste Bezirk Österreichs.
Selbst bei ganzjähriger Vollzeitarbeit verdienten die Tiroler Beschäftigten um 5,7 Prozent weniger als im österreichischen Durchschnitt. Auf ein Jahr gerechnet erzielten die Tiroler Vollzeitbeschäftigten um 1684 Euro weniger Nettoeinkommen als im österreichischen Durchschnitt.
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Die Tricks der Polizei gegen Einbrecher: Schutz vor ungebetenen „Gästen“
(ots) | Täglich wird derzeit in Tirol eingebrochen. Einbrecher ergreifen in der Regel die Flucht, wenn sie bemerkt werden. Versuchen Sie nicht, einen Einbrecher selbst zu stellen, dann erkämpft er sich eventuell die Flucht. Das sagen die Experten des Bezirkspolizeikommandos Schwaz. Verständigen Sie vielmehr sofort die Polizei, notieren Sie sich Ihre Beobachtungen (Täterbeschreibung, Fluchtweg, Fahrzeugkennzeichen) und vernichten Sie keine Spuren bis zum Eintreffen der Polizei.
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Wohnungen und Häuser lassen sich „Einbruchsfit“ machen – neun Tipps der Tiroler Polizei:
• Einbruchhemmende Fenster und Türen inklusive Türspion, Balkenriegelschlösser, Kastenschlösser, Alarmanlagen, Scherengitter, Rollläden usw. erschweren den Einbrechern ihre Arbeit und sichern somit Ihr Eigentum. Sie ersparen sich damit viel Ärger und großen Schaden.
• Legen Sie sich ein Eigentumsverzeichnis an. Dies ist bei der Polizei kostenlos erhältlich. Die Chance, sein Eigentum wieder zu erlangen, ist dadurch wesentlich höher. Die Schadensregulierung mit dem Versicherer wird erleichtert und diverse Gegenstände können anhand von Registrierungsnummern im Fahndungssystem ausgeschrieben werden.
• Schließen Sie Ihre Wohnungs- oder Haustüre sowie sämtliche Garagen- und Zufahrtstore ab, auch wenn Sie sich zu Hause befinden.
• Fenster und Terrassentüren, auch bei nur kurzer Abwesenheit, nicht kippen. Pflegen Sie guten Kontakt zu Ihren Nachbarn.
• Das Telefon oder Handy sollte auch nachts stets griffbereit sein. Telefon mit Aufklebern „Notruf 122, 133 und 144“ versehen.
• Gegensprechanlagen sind nur sinnvoll, wenn Sie von den Hausbewohnern richtig benützt werden. Wer gedankenlos öffnet, wenn es läutet, setzt sich und andere Hausbewohner einer Gefahr aus.
• Bei Abwesenheit verwenden Sie Zeitschaltuhren für die Innenlichtsteuerung.
• Bewegungsmelder installieren – Einbrecher scheuen das Licht. Abgestellte Leitern, Kisten, Sitzbänke und Gartenmöbel können Einbrechern als Einstiegshilfe dienen.
• Bei verdächtigen Wahrnehmungen oder bei der Auslösung einer Sirene in Ihrer Umgebung den Polizeinotruf 133 oder Euronotruf 112 wählen. Der europaweite kostenlose Notruf 112 funktioniert am Handy auch bei eingeschalteter Tastensperre und wenn keine SIM-Karte eingelegt ist.

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Aktueller Gletscherbericht: Eisriesen profitieren von durchwachsenem Sommer
(ots) | Das Jahr 2014 verzeichnete zwar wenig, aber dennoch wieder Gletschervorstöße, die extremen Rückgänge blieben dieses Jahr unter der 100-Meter-Marke. Insgesamt zeigt der Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) eine geringere Abschmelzung als in den Vorjahren, die Zahl der stationären Gletscher nahm weiter zu. Der durchschnittliche Längenverlust der Gletscher beträgt aktuell 10,3 Meter. Die Gletscher hatten Glück, auch wenn das Jahr 2014 sowohl global als auch in Österreich
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als wärmstes Jahr der Messgeschichte in die Annalen der Klimatologie eingeht. In der entscheidenden Phase im August, in der die schützende Schneedecke von den Gletschern abschmilzt, waren die Temperaturen nur unterdurchschnittlich. Dadurch konnten die in Summe leicht überdurchschnittlichen Temperaturen des Sommers den Eisriesen nicht allzu viel anhaben. Drei Gletscher waren zum Zeitpunkt der Messungen im Spätsommer und Herbst noch schneebedeckt. Grund dafür waren die extrem hohen Winterniederschläge im Süden, welche die Gletscher bis lange in den Sommer unter einer mächtigen Schneedecke verschwinden ließen. Somit war auch die Dauer der Schmelzsaison nur kurz.
Nachdem im Vorjahr erstmals wieder vorstoßende Gletscher verzeichnet wurden, hat auch das aktuelle Jahr 2014 den Eisriesen gut getan. Von den 86 beobachteten Gletschern sind 86 Prozent zurückgeschmolzen, neun Prozent stationär geblieben und fünf Prozent (vier Gletscher) vorgestoßen. „Von einer Periode des Gletscherwachstums, wie etwa in den 1980er Jahren, sind wir allerdings noch weit entfernt. Damals sind mehr als die Hälfte der Gletscher gewachsen, auch das Mittel der Längenänderungen war deutlich positiv“, kommentiert Gletscherforscherin Dr. Andrea Fischer die Daten des Gletscherberichts des Alpenvereins. Besonders erwähnenswert ist der Eiskargletscher in den Karnischen Alpen, der bereits das siebente Jahr in Folge unter einer dicken Schneedecke begraben liegt.
Längenverluste am Gepatschferner und der Pasterze: Jene Gletscher, die im Winter hohe Schneemengen verzeichneten (in den Karnischen Alpen, Ötztaler Alpen und in Teilen der Hohen Tauern), haben den Sommer praktisch verschlafen. In Gebieten mit geringeren Winterniederschlägen oder an sehr großen Gletschern mit tief ins Tal reichenden Zungen fällt die Bilanz nicht ganz so positiv aus. Diese sind früh ausgeapert und durch die hohen Temperaturen im Frühsommer auch wieder stark zurückgegangen. Dies betrifft Österreichs größten Gletscher, die Pasterze (-53,6 Meter), ebenso wie den diesjährigen Rekordhalter, den Gepatschferner (-91 Meter), dessen Zunge seit dem Vorjahr stark zerfällt.
Ausblick auf den folgenden Winter: Der Winter 2014/15 war bis jetzt niederschlagsarm. „Um über Auswirkungen auf die sommerliche Schmelze zu spekulieren, ist es aber noch zu früh, da jetzt erst die Monate kommen, in denen starke Niederschläge auf den Gletschern fallen. Der Kernwinter (Dezember, Jänner, Februar) ist generell in unseren Breiten niederschlagsarm im Vergleich zum Frühjahr. Am meisten profitieren die Gletscher vom Aprilwetter im Frühling, das im Tal schon Regen bringt“, meint Fischer.
Die zehn stärkste Rückgänge (Längenverluste in Metern): Gepatschferner (Ötztaler Alpen) -91,0, Pasterze (Glocknergruppe) -53,6, Viltragenkees (Venediger Gruppe) -43,0, Fernauferner (Stubaier Alpen) -29,0, Weißseeferner (Ötztaler Alpen) -25,3, Hochjochferner (Ötztaler Alpen) -22,8, Schalfferner (Ötztaler Alpen) -22,7, Latschferner (Ötztaler Alpen) -22,3, Umbalferner (Venediger Gruppe) -22,0, Wildgerloskees (Zillertaler Alpen) -21,0. (Foto: ÖAV)

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Stromausfall! Was nun? Jedenfalls keinen Notruf absetzen…
(lpd) | Ob Wohnungsbeleuchtung, elektronische Geräte, Personenlift oder Straßenbeleuchtung: Wir alle sind im Alltagsleben vielfach von Strom abhängig. Ein neues Merkblatt der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz enthält wichtige Tipps, wie man sich auf einen Stromausfall richtig vorbereiten kann. „Grundsätzlich verfügt Österreich über eines der sichersten Stromnetze der Welt. Sollte die Stromversorgung dennoch einmal unterbrochen sein, dann heißt es erstmals Ruhe bewahren. Fürs
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Erste eine funktionsfähige Taschenlampe, eine Campinglampe oder Kerzen zuhause vorrätig halten sowie ein batteriebetriebenes Radio, um aktuelle Informationen zur Situation zu bekommen“, rät Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler. „Mit einem Handy können sie zudem noch auf der Homepage www.tiwag-netz.at unter Versorgungsunterbrechungen weitere Infos zum Stromausfall finden.“
Vermeiden Sie unnötiges Öffnen von Kühl- und Gefriergeräten, damit ihre Lebensmittel nicht verderben. Schalten sie alle Elektrogeräte, ausgenommen die Beleuchtung, aus. Vor allem aber jene Elektrogeräte, die beim Wiedereinschalten Gefahren bergen können, wie Herdplatten, Bügeleisen, Mixer, rotierende Maschinen und Werkzeuge (Kettensägen oder elektrische Kreissägen). „Zu beachten ist, dass ein Stromausfall kein Notfall im klassischen Sinne ist und dieser deshalb nicht über die Notfallnummern der Feuerwehr oder Rettung gemeldet werden soll“, betont Herbert Walter, Vorstand der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol. Ausnahmen sind Situationen wie bei steckengebliebenen Liften, wenn sich darin noch Personen befinden.

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Ende einer Ära: Bald keine Fokker-Jets mehr am Innsbrucker Flughafen
(sam) | Was seit einigen Wochen bereits an der Gerüchteküche gemunkelt wurde, ist nun fix: Lufthansa-Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr gab auf einer Investorenkonferenz in Frankfurt/Main u.a. bekannt, dass die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines in Kürze ihre alternde Fokker-Flotte in Pension schicken wird. Als Ersatz für die 24 Fokker-Jets bekommt Austrian 17 modernere Embraer 195 einer anderen Lufthansa-Tochter, nämlich von Lufthansa City Line. Endgültig vom Tisch ist damit vorerst eine Beschaffung des
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Regionaljets der C-Serie von Bombardier (derzeit noch in der Testphase) – also von jenem Hersteller, von dem Austrian auch die Turboprop-Maschinen Dash-8 Q 400 in ihrer Flotte hat, die in Tirol gewartet werden.
Das Haupt-„Arbeitstier“ der Austrian auf der Strecke Innsbruck-Wien ist derzeit die Fokker 100. Deshalb kennen viele Tiroler diesen Regionaljet, der auch im Charterverkehr ab Innsbruck zum Einsatz kommt, sehr gut. Ab Ende des Jahres werden die Fokker-Jets aber sukzessive gegen leisere und größere (120 Sitzplätze) Embraer 195 getauscht. Die Fokker 100 (100 Sitzplätze) wird also am Innsbrucker Flughafen bald Geschichte sein.
Austrian verfügt derzeit noch über 15 Fokker 100 und neun Fokker 70 (kleinere Variante – oberes Bild). Die Maschinen sind im Schnitt 18 Jahre alt. Durch den Tausch gegen die Embarer 195 (unteres Bild) erwartet sich Austrian eine Kostenverbesserung von 18 Prozent pro Sitzplatz.
Der erste Jet von Tyrolean Airways, als die Tiroler Fluggesellschaft noch eigenständig operierte, war ebenfalls eine Fokker. Am 13. Juni 1995 stieß eine Fokker 70 zur damaligen-Tyrolean-Flotte in Innsbruck. Es war auch eine Fokker, die in der jüngeren Austrian-Geschichte durch eine Notlandung für Aufsehen gesorgt hatte: Austrian-Flug OS 111 war ein Linienflug von Wien nach München am 5. Jänner 2004. Die Fokker 70 mit der Kennung OE-LFO ging nach einem Schubverlust beider Triebwerke nur wenige Kilometer vor den Landebahnen des Münchner Flughafens auf Feldern nieder. Übrigens – viele Jahre später war die Unfallmaschine mit der südafrikanischen Kennung ZS-SKA für Skylink Arabia wieder im Einsatz. (Fotos: Austrian Airlines Group, Netopyr)

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280.000 Museumsstücke restauriert, 1985 von Mega-Hochwasser beschädigt
(pa) | Ein verheerendes Hochwasser flutete im August 1985 den Keller und das Erdgeschoß des Museum im Zeughaus. Die Schäden waren enorm. Ein Großteil der vielfältigen Bestände der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen, die damals im Zeughaus untergebracht waren, wurde verschlammt – darunter die Botanischen Sammlungen mit ca. 400.000 getrockneten und gepressten Pflanzen. Um die beschädigten Belege zu retten, wurden sie unmitttelbar nach dem Hochwasser tiefgefroren. Mit einem gut geschulten Spezialteam, viel Idealismus und zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern wurde die Restaurierung eines
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Großteils der beschädigten Herbarbögen jüngst abgeschlossen. Es handelt sich dabei um die Blütenpflanzen, die ca. 70 Prozent des Herbariums ausmachen. Von rund 280.000 Belegen wurde der Schlamm sorgfältig abgelöst, die Pflanzenbelege neu gepresst und umgeklebt, etikettiert, sortiert, digitalisiert und in das Hauptherbar eingeordnet.
„In mühevoller Arbeit und mit großem Engagement haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Naturwissenschaftlichen Sammlungen unter der Leitung von Gerhard Tarmann die wertvollen Herbarbögen restauriert. Ein wichtiges Tiroler Kulturgut konnte somit wiederhergestellt und bewahrt werden“, zeigt sich PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen, über den Abschluss der Restaurierungsarbeit der Blütenpflanzen erfreut. „Hinsichtlich der Hochwasser-Katastrophe vor 30 Jahren, deren Auswirkungen in bestimmten Sammlungsbereichen bis heute spürbar sind, ist der Bau des neuen Sammlungs- und Forschungszentrums (SFZ) in Hall umso wichtiger. Mit dem neuen Gebäude ist eine sichere, sachgerechte und ressourcenschonende Unterbringung der umfangreichen Bestände der Tiroler Landesmuseen gewährleistet“, so Meighörner weiter. „Die enormen Aufwendungen, die über drei Jahrzehnte erforderlich waren, sind so dauerhaft für zweckmäßigere Museumsaufgaben eingesetzt.“
Das Herbarium der Tiroler Landesmuseen ist eine wesentliche Grundlage für die Landesdokumentation und den Schutz der Flora des Alpenraums, mit Schwerpunkt auf Tirol. Botaniker und Naturschutzfachleute können mit den Sammlungsbelegen Pflanzen unterschiedlicher Herkunft vergleichen, unsichere Bestimmungen überprüfen oder das Vorkommen bestimmter Arten verifizieren. Durch die Auswertung älterer Herbarien lassen sich Änderungen in der Häufigkeit von Arten und Populationen oder Verschiebungen der Verbreitungsgebiete erkennen.
Die restaurierten Blumen- und Sträucherbelege der Tiroler Landesmuseen stammen aus alten, bedeutenden Sammlungen wie von Josef Murr, Franz Freiherr von Hausmann, Rudolf von Sarnthein, Friedrich Beer, Elsa Lanser, Rupert Huter, Anton Kerner von Marilaun, Josef Traunsteiner, Anton Sauter, Ludwig von Heufler, Franz von Tappeiner, Karl Wilhelm von Dalla Torre oder Pietro Porta. Die Restaurierung des Herbars wurde von den Ländern Tirol und Südtirol sowie der Stiftung Südtiroler Sparkasse und dem Naturmuseum Südtirol unterstützt. Das Herbarium des Ferdinandeum diente auch als Basis für die Erstellung der Publikation „Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg“. Die sieben Bände gelten in Fachkreisen als unverzichtbare Arbeitsgrundlage für weitere floristische Forschungen und naturschutzrelevante Fragestellungen. (Foto: TLM)

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Wie verhalte ich mich beim Notruf richtig? – 300.000 Einsätze pro Jahr in Tirol
(lpd) | Das richtige Verhalten bei einem Notruf trägt wesentlich zu einem raschen und zielgerichteten Einsatzablauf bei. Schon während des Notrufgesprächs werden die Einsatzkräfte alarmiert und losgeschickt. Die Leitstelle Tirol hat im vergangenen Jahr 2014 über 300.000 Einsätze koordiniert (ein Film dazu ist
hier zu finden). „Die Leitstelle Tirol ist das Informations- und Kommunikationszentrum für alle Blaulichtorganisationen mit Ausnahme der Polizei. Unser Ziel ist die Sicherstellung einer raschen und
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effizienten Bearbeitung von Notrufen, um möglichst schnell erfolgreiche Hilfe am Einsatzort leisten zu können“, betont Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler. Wie setze ich aber einen Notruf richtig ab?
„Leitstelle Tirol Notruf, wo genau ist der Einsatzort?“ „So lautet die erste Frage unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Notruf. Ziel ist eine schnelle Lokalisierung des Notfallorts für die Einsatzkräfte. Beschreiben Sie den Einsatzort so genau wie möglich unter Angabe der jeweiligen Gemeinde, Straße, Hausnummer oder besonders markanten Punkten wie Gasthäuser, Supermärkte oder Tankstellen“, rät Bernd Noggler, interimistischer Geschäftsführer der Leitstelle Tirol.
Dann folgen Fragen nach der Rückrufnummer, dem Namen und einer Situationsbeschreibung, um den PatientInnen besser helfen zu können. „Mancher Notrufer wird dann ungehalten wegen der vielen Fragen und meint, wir sollten doch besser endlich die Einsatzkräfte alarmieren.“
Alarm schon während dem Telefonat: Bernd Noggler klärt auf: „Die Alarmierung und Disposition der Einsatzkräfte durch unser Team beginnt bereits während des Telefonats mit unserem Notrufexperten. Bei Bedarf betreut der Notrufexperte den Hilfesuchenden bis zum Eintreffen der Rettungskräfte und gibt Hinweise, wie man zum Beispiel die Atmung eines bewusstlosen Patienten richtig überwacht oder eine korrekte Blutstillung vornimmt. Wir verlieren während des Notrufs keine Zeit, weil sich zwei Mitarbeiter um ihr Anliegen bemühen.“
Nach Verifizierung des Einsatzorts und Bekanntgabe der Notfallsituation vor Ort ist bereits eine Alarmierung möglich. Zeitgleich zur Befragung des Anrufers machen sich die Einsatzkräfte auf den Weg zum Einsatzort. Wählen sie unbedingt den Notruf nochmals, wenn sich der Zustand des Patienten verschlechtert oder die Situation vor Ort ändert.
Über 300.000 Einsätze im Jahr 2014: „Für eine schnelle Hilfestellung werden von der Leitstelle Tirol aus der Rettungsdienst, die Feuerwehr, die Notarzthubschrauber sowie die Berg-, Wasser- und Höhlenrettung und die Grubenwehr in den Einsatz geschickt“, erklärt Herbert Walter, Vorstand der Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz des Landes Tirol und Aufsichtsratsvorsitzender der Leitstelle Tirol GmbH. Im vergangenen Jahr 2014 wurden über 300.000 Einsätze von der Leitstelle Tirol koordiniert:117.195 Rettungseinsätze, 161.934 Krankentransporte, 8323 Notarzt-Hubschrauberflüge, 11.518 Feuerwehreinsätze, 2011 Bergrettungseinsätze, 116 Wasserrettungseinsätze. (Foto: Land Tirol)
Fotos: SOS-Kinderdorf/Fleischanderl, ÖBf-Archiv/Amt für Bodendenkmäler in Bozen, Hypo Tirol/Egger, US Air Force, Bundesheer/Gorup, Pavlovic, Berger, Kzenon, Hitthaler, VfGH/Bieniek, Neneo/Shutterstock.com, Shutterstock/Erni, Boonsom, Arseev, Mainka, Bernik, Goldswain, DJTaylor, Blatancic, IVB